Das Gänseblümchen

Kaum begonnen und schon ist die 7-teilige Reihe „7 Wildkräuter, die du unbedingt kennen musst“ wieder fertig gestellt. 7 Wochen lang habe ich dich nun begleitet und dir jede Woche ein neues Wildkraut aus dem Garten vorgestellt. Wildkräuter, die wir wirklich zu unrecht als „Unkräuter“ sehen, denn sie sind richtige Heilkräuter mit so vielen gesundheitlichen Vorteilen, es ist kaum zu glauben.

Nach dem Löwenzahn, der Taubnessel, der Brennnessel, der Vogelmiere, dem Giersch und der Schafgarbe wird den krönenden Abschluss nun das Gänseblümchen machen. Unscheinbar und doch mit enormer Heilwirkung, so präsentiert sich Bellis perennis. Die hübsche, zarte Blume, die uns nach Schnee und Kälte das neue Frühjahr anzeigt bedeckt den noch winterlich anmutenden Boden mit ihren weiß, gelb und lila Farbtupfern.

Frühlingsboten

Diese kleine Frühlingsboten vertreiben mit ihren zart schmeckenden, nährstoffreichen Blüten nicht nur so manch körperliche und emotionale Verstimmung sondern sie werden auch als köstliches Wildgemüse und als traditionelles Heilmittel verwendet.

So klein diese Pflanze auch ist, so groß ist ihre Wirkung auf den Körper und die Seele. Der frische Pflanzensaft regt den Stoffwechsel, die Blutbildung und die ableitenden Harnwege an, lindert Hauterkrankungen und kann festsitzendem Schleim bei Husten lösen.

Pfarrer Künzle (Kräuterpfarrer und Förderer der Alternativmedizin) schätzte die Bellies, die sich immer wieder aufrichtet, so viel sie auch getreten wird. Ihr Regenerationswille hat sich besonders in der Kinderheilkunde bewährt: „Eine Prise Maßliebchen (anderer Name für das Gänseblümchen) soll man jeder Mischung Kindertee beifügen; es hat es in sich, Kindern, die trotz guter Kost nicht gedeihen wollen, auf die Beine zu helfen.“

Und auch die Kräuterbäuerin aus Tirol, Messner Gertrude empfiehlt, dass kleinen Kindern frühzeitig das Essen von Gänseblümchen angewöhnt werden soll, denn diese Pflanze wird nicht umsonst „Arnika der Kinder“ genannt. Ob als Auflage, als Einreibung oder frisch gegessen – überall kannst du dich und deine Kinder mit dieser vitaminreichen Pflanze versorgen.

Was macht jetzt das Gänseblümchen, das auch Sonnenauge genannt wird so besonders?

Es ist besonders reich an Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Vitamin A & C, Saponine, Flavonoide, ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe, Mineralstoffe und Inulin.

Verwendung in der Küche:

Blätter, Knospen, Blüten. Das Gänseblümchen ist ein wichtiger Bestandteil von Wildsalaten und Suppen. Sehr geschmackvoll schmeckt es auch in Aufstrichen und als Tee. Besonders gehaltvoll ist der Frischsaft, den du aus der Pflanze gewinnen kannst. Die noch nicht entwickelten Blütenknospen kannst du als „Kapern“ einlegen und die Samen können Ende August bis September roh oder geröstet als Zugabe den Salat aufpeppen. Der Geschmack des Gänseblümchens erinnert an den vom Vogerlsalat (auch als Feldsalat bekannt).

Besonders beliebt ist der Gänseblümchenhonig (vegan):
In ein leeres Einmachglas schichtweise (immer je 1 cm) mit Gänseblümchenblüten geben und mit dünnflüssigem Ahornsirup (Naturkostladen) auffüllen. 2-3 Wochen dunkel an einem zimmerwarmen Ort stehen lassen, 2-mal täglich wenden, damit sich die Blüten mit dem Ahornsirup gut vermischen. Dann absieben, nach Geschmack 2 – 3 Tropfen ätherisches Zitronenöl hinzugeben und dunkel lagern. Zirka 1 Jahr haltbar (wenn es nicht vorher schon ausgelöffelt wurde)

Sirup mit Gänseblümchen:
2 Tassen Gänseblümchenblüten, -knospen und -blätter in 1,5 Tassen Rohrzucker kräftig einarbeiten und über Nacht ziehen lassen. Die Flüssigkeit in Flascherln abgießen,  1 – 3 Tropfen ätherisches Zitronenöl hinzufügen und im Kühlschrank aufbewahren (ca. 3 Monate haltbar). Der Sirup versüßt Nachspeisen und wirkt als Hustensirup: 3 x tgl. 1 TL einnehmen.

Falsche Kapern:
2 Hände voll Gänseblümchenblütenknospen mit 1/2 TL Meersalz bestreuen und 3 – 4 Stunden stehen lassen. Danach mit 125 ml Essig aufkochen und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Mit der noch heißen Flüssigkeit zusammen in saubere Gläser abfüllen und 2 Wochen ziehen lassen. Dann sind die Kapern gut durchgezogen und können genussvoll verwendet werden. Passt hervorragend zu Reisgerichten.

7er-Wildkräuter-Supperl:

Große Naturheilkundler wie Alexander von Humboldt, Johann Wolfgang von Goethe und der Arzt Wilhelm Hufeland waren davon überzeugt, dass eine natürliche Lebensweise mit den grünen Schätzen der Natur notwendig sei, um sich gesund zu erhalten und bereiteten sich jedes Jahr aufs Neue im Frühling eine stärkende, kräftigende Suppe zu. Wir geben in unsere Suppe nun das Gänseblümchen, BrennnesselnGierschSchafgarbeTaubnesselVogelmiere und Löwenzahn hinein. Die, mit einem Keramikmesser* zerkleinerten Wildkräuter in Olivenöl andünsten, mit etwas Mehl bestäuben und mit Gemüsebrühe ablöschen. Etwa 10 Minuten auf kleiner Flamme köcheln und dann mit Zitronensaft (oder 3 – 5 Tropfen ätherische Limette), Muskatnuss, Hefeflocken* und gerösteten, geriebenen Mandeln abschmecken.

Eine weitere Variante der Wildkräuter-Suppe findest du unter dem Blog-Namen: Gründonnerstagssuppe

Naturkosmetik:

Aphrodites Schönheitsmaske:
3 EL Gänseblümchentee mit einer halben, reifen Banane und 1 Tropfen Weihrauch (reines, äth. Öl) zu einer cremigen Konsistenz vermischen und auf das Gesicht auftragen. Etwa 20 Minuten einwirken lassen und dann sanft mit lauwarmen Wasser abspülen. Das macht deine Haut fein und zart, beruhigt deine Haut und eventuelle Rötungen.

„Seelen-Streichler“ Öl für Kinder:
Zubereitung: Mandelöl oder fraktioniertes Kokosöl mit Gänseblümchen und je nach Mandelöl-Menge einige Tropfen ätherisches Lavendel-Öl in ein Braunglas füllen. 3 Wochen ziehen lassen und dann wiederum in einem Braunglas lagern. Mit dieser Öle-Mischung kannst du dein Kinder verwöhnen, indem du es sanft den Rücken und die Fußsohlen massierst. Übrigens – auch Männer mögen das . Täglicher, körperliche Kontakt ist einfach wichtig und fördert die Seelenverbindung sowie das seelische Wohlbefinden. Alleine deshalb sollte wir uns öfter drücken, streicheln und liebevolle Berührungen schenken.

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Mit dem Gänseblümchen ist nun die 7-teilige Reihe „7 Wildkräuter, die du unbedingt kennen musst“ abgeschlossen.

Ich danke euch fürs Lesen, für die vielen tollen Feedbacks persönlich, per e-mail und auch hier in den Kommentaren! Mit einem wehmütigen Auge aber auch mit einem lachenden blicke ich auf das, was war und auf das, was ich für dich schon wieder geplant habe. Es wird dir bestimmt gefallen, da bin ich absolut überzeugt davon. Du darfst gespannt sein!

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Und nun viel Spaß beim Sammeln und Pflücken!

Abschließend möchte ich anmerken, dass alle Anregungen hier auf meiner Seite dir hauptsächlich zur Vorbeugung dienen sollen und keinen Arzt ersetzen.

Alles Liebe,

Claudia Trummer

Literaturverzeichnis:
Messner, Gertrude, (2006), Gesund durchs Jahr mit der Kräuterbäuerin
Bühring, Ursel, (2007), Alles über Heilpflanzen
Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger, (2011), Essbare Wildpflanzen,
200 Arten bestimmen und verwenden