Brennnessel pur!

Mitte März, Anfang April sprießt das gesunde Grün – die Brennnessel –  in voller Pracht aus dem Boden und versorgt uns in dieser Zeit, in der viele Menschen vom Winterschlaf in die Frühjahrsmüdigkeit übergehen, mit natürlichen Vitalstoffen von Mutter Erde.

Seit ich Wildkräuter esse und das sind nun doch schon einige Jahre, bemerke ich immer öfter, dass mir der Übergang vom Winter  (der Ruhe, Zurückgezogenheit, Stille) in den Frühling (Erwachen, Entschlacken, Aufbauen, Lebenslust) kaum mehr etwas anhat. Die unsinnige und vor allem unnatürliche Zeitumstellung auf die Sommerzeit jedoch martert auch mich.

Vitalstoffmangel im Frühling

Warum klagen so viele Menschen über Trägheit und Müdigkeit im Frühling? Einerseits dürfte wohl der Vitamin-D-Mangel hier eine große Rolle spielen (wie du das raus finden und dir selber helfen kannst, erfährst du auf der Seite von Dr. Helden – den Link findest du am Ende des Beitrags) und andererseits wird sicherlich die Verschlackung (Ama – so werden Schlackenstoffe im Ayurveda genannt)  ihren nicht minderen Beitrag zu dem Unwohlsein beitragen.

Fastenzeit

Das Frühjahr ist nicht umsonst in vielen religiösen Traditionen die Zeit der Fastenperioden. Denn Fasten verbrennt Schlackenstoffe. Bei den Wildkräutern, wie ich sie euch hier beschreibe besteht jedoch der Vorteil, dass du nicht Hunger leiden musst und dass du mit den Wildkräutern viele gesundheitsfördernde Wirkstoffe zu dir nimmst. Diese Wirkstoffe haben einen heilenden Effekt auf das Immunsystem. Dadurch kommt der Körper wieder in die Lage, seine Selbstheilungskräfte zu entfalten, die durch Schlackenstoffe blockiert waren.

Die Zauberformel heißt Entschlackung.

Entschlacken heißt:
– keine neuen Schlackenstoffe mehr dem Körper zuführen
– die vorhandenen Schlackenstoffe aus dem Körper ausleiten (dabei helfen dir die Wildkräuter)

Wildkräutersalat - ClaudiaTrummer.com
Wildkräutersalat – Claudia Trummer

Bei sachgemäßer Anwendung gibt es
– keine schädlichen Nebenwirkungen
– Entschlackung und Heilwirkung
– Wildkräuter, die nichts kosten und beim Geld sparen helfen
– Genuss pur, vor allem, wenn man die Wildkräuter fein und schmackhaft zubereitet

Als Voraussetzung für einen zuträglichen Genuss ist Folgendes zu beachten:

– Die Natur schützen. Nur Pflanzen sammeln, die in reichlichen Mengen vorkommen
– Nur einzelne Sprossen, Blätter oder Blüten ernten, ohne dabei die Pflanze selbst zu zerstören
– Gesetzlich geschützte Pflanzen, wie beispielsweise die Schlüsselblume, dürfen selbstverständlich nicht gesammelt werden.

Geeignete Ausrüstung mitnehmen:

Schere, Messer, Sammelkorb oder Leinensackerl.
Saubere, unbelastete Pflanzen sammeln. Belastungen durch Abgase, Spritzmittel und Düngemittel vermeiden. Daher nicht in der Nähe von Straßen, Bahndämmen oder Industriezonen sammeln. Nicht auf Äckern und Wiesen, die gedüngt werden, oder an Orten, wo Pestizide oder Herbizide verwendet werden. Nur gesunde Pflanzen sammeln. Fleckige, beschädigte und verfärbte Pflanzen sollten nicht gesammelt werden.

Jungpflanzen

Junge Pflanzenblätter schmecken zarter und haben weniger Bitterstoffe. Sie sind in angemessenen Mengen sehr gesund. Manche ältere Pflanzen besitzen sehr viele Bitterstoffe und schmecken dann nicht mehr gut.  Da die Wildpflanzen ein intensives Aroma und sehr effektive Wirkstoffe haben, solltest du sie, vor allem als „Anfänger“ in bescheidenen Mengen genießen. Das kräftige Aroma der Wildpflanzen kann, wenn du das wünschst, durch Zugabe von Kartoffeln, klein geschnittenem Apfel oder pflanzlichem Joghurt gemildert werden.

Wildkräuter sind sofort zu verarbeiten

… auf jeden Fall noch am selben Tag. So kommst du in den vollen Genuss der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe.

Viele wild wachsende Kräuter sind essbar. Ich beschreibe hier in dieser Wildkräuter-Reihe nur diejenigen, die am besten bekannt, am weitesten verbreitet sind und die bei uns selber auf dem Teller landen, damit du gleich mit dem Sammeln und Kochen anfangen kannst.

Am bekanntesten sind Brennnessel, Taubnessel, Giersch, Löwenzahn, Schafgarbe, Vogelmiere und Gänseblümchen.

Mit diesen 7 Wildkräutern  kannst du schon starten, wenn du die einzelnen Beschreibungen zu den vorgestellten Kräutern gelesen hast.  Alle diese aufgezählten Wildkräuter wachsen bei mir im Garten und werden von meiner Familie regelmäßig verzehrt.

Starten wir mit der Brennnessel:

Um die Brennnessel richtig zu pflücken und die Brennhaare, die auf der Unterseite der Blätter sind zu umgehen, greif einfach die Blätter mit zwei Fingern an der Oberseite an und falte sie mit zwei Fingern nach unten, dann kannst du sie ungestraft angreifen und abknipsen. Sammeln kannst du die jungen Blätter und Triebe das ganze Jahr über. Die Wurzeln im Frühjahr und im Herbst. Samen, so lange sie noch grün-gelbich sind (ab August). Sind die Samen schwarz geworden, sind sie verdorben und sollen nicht mehr gegessen werden.

Inhaltsstoffe: Hoher Proteingehalt, Gerbsäure, Vitamin A & C, Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium, Kieselsäure und Phosphor. In den Brennhaaren sind Histamin, Acetylcholin, Ameisensäure und ein bis jetzt noch nicht näher erforschtes Nesselgift. Die Samen enthalten die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K und haben eine anregende Wirkung auf die Keimdrüsen von Mann & Frau, helfen gegen ständige Müdigkeit. Stillende Mütter profitieren von den hormonähnlichen Substanzen wie Vitamin E und Sitosterin, welche die Milchbildung anregen.

Verwendung als Hausmittel:

Wirkt leicht abführend und entschlackend, blutreinigend, harntreibend, hautreizend, schwach blutstillend und Blutzuckersenkend. Eines der besten Blutreinigungsmittel und Entgiftungsmittel. Sekretin fördert die Neubildung von roten Blutkörperchen. Gute Wirksamkeit bei Nieren- und Harnwegserkrankungen, Prostataleiden, Magenbeschwerden, Leber- und Gallenleiden, Erkältungskrankheiten, Infektanfälligkeit, Blutarmut aufgrund von Eisenmangel, Allergie, Rheuma, Gicht und anderen entzündlichen Gelenkserkrankungen. Blutstillend, Blutzuckersenkend und entzündungshemmend durch die Ameisensäure. Äußerlich bei Hautausschlägen ins Badewasser. Die Samen werden als heimischer Ginseng bezeichnet und als Vitaltonikum geschätzt.

Wertvoller Tipp an dieser Stelle für dich!

Wenn du keinen Zugang zu sauberen Löwenzahn hast, dann sprich mich unbedingt auf meine „Glow up your Cells“ Entgiftungstropfen an. Diese sind natürlich, sanft und doch sehr wirkungsvoll und können bei vielseitigen Beschwerden zum Entgiften auf allen Ebenen (!!) eingesetzt werden.

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Verwendung in der Küche:
Für Salate, Gemüse, Suppen, als Palatschinken-Füllung Brennnesselsamen können über den Salat gestreut werden. Du kannst sie auch mit Meersalz mit dem Mörser zu Kräutersalz verreiben. Dieses hält sich dunkel und trocken aufbewahrt gut ein Jahr lang. Wenn dir der Geschmack der Brennnessel zu herb ist, dann kannst du bei den Rezepten die Menge der Brennnessel halbieren und die andere Hälfte durch Spinat, Mangold oder gemischte Wildkräuter ersetzen.

Unsere Lieblingsrezepte:

Brennnessel-Toastbrot
100 g Bio-Kokosöl* (zum Braten & Backen), 1 EL Olivenöl, Saft einer Zitrone, 1 Knoblauchzehe, Meersalz, 150g junge Brennnesseltriebe, 125 g selbstgemachtes Dinkelbrot.  Das weiche Kokosfett mit Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch und Meersalz zu einer cremigen Masse rühren. Die rohen Brennnesseln sehr fein hacken und unter die Creme rühren. Das Brot aufschneiden, eventuell toasten, mit der Creme bestreichen und mit verschiedenen essbaren Wildkräutern und Blüten verzieren. Schmeckt richtig gut und sieht wunderschön aus. Auch die Teilnehmer meiner Kochkurse haben nie einen Krümel übrig gelassen, wenn es dieses Brennnessel-Brot gab.

Brennnessel-Strudel:
Brennnesseln (eventuell mit dem Grün von jungen Zwiebeln) und eine viertel Stange Lauch in Öl zusammenlaufen lassen. Auskühlen lassen, grob hacken, mit Meersalz, Pfeffer, Oregano würzen, kleine Würfel von Räuchertofu darunter mischen. Diese Fülle auf den Blätterteig verteilen, zu einer Rolle formen und im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad goldgelb backen. Dazu passt eine weiße Creme aus geschälten Sonnenblumenkernen gemixt mit etwas Wasser, Zitronensaft & Salz. Alternativ kannst du auch einen ungesüßten, cremig gerührten Sojajoghurt servieren.

Die oben erwähnte Strudel-Fülle kannst du auch als Ravioli Fülle verwenden 😉

Brennnessel-Palatschinken:
Feingehackte Brennnesseln und andere beliebige (hier vorgestellte) Wildkräuter waschen, trocknen, fein hacken und zum klassischen Palatschinkenteig ( 500 ml Pflanzenmilch, 240 g Dinkelmehl, 1 MS Backpulver, 100 ml Mineralwasser, 1 Prise Salz, 1 Prise Kurkuma) mischen. Goldgelb backen und mit Tomaten, essbaren Wildblüten und Petersilie dekorieren.

Brennnessel-Essig:
Einen 10 Liter Steinguttopf bis zur Hälfte mit klein geschnittenen, sauren Äpfeln mit Schale füllen. 500g getrocknetes Brennnessel-Kraut zugeben und mindestens ½ Liter sauer gewordenen Wein darüber gießen. Mit warmen Wasser auffüllen und mit einem Tuch zubinden. Warmstellen und gelegentlich umrühren. Nach 8 Wochen ist die Gärung beendet und du kannst filtrieren und in kleine Flaschen abfüllen.

Verwendung im Garten:
Die Brennnessel ist ein wichtiges Bodenheilmittel. Gründüngung mit der ganzen Pflanzen, bevor die Samen ausgebildet sind,  und die Brennnesseljauche dienen der Kräftigung der Pflanzen, Sträuchern und Bäumen.

Herstellung von Brennnesseljauche:
Ungefähr 1 kg frische Blätter auf 10 Liter Wasser als Jauche ansetzen.
10-fach verdünnt als Düngung, 20-fach verdünnt zur Schädlingsabwehr.
Als Spritzmittel (unverdünnt) wirksam gegen Blattläuse.

In den nächsten Tagen geht es mit dem Giersch (Erdholler) weiter.

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Viel Spaß beim Sammeln und Pflücken wünscht dir

Claudia Trummer

Infos zu Vitamin D findest du hier:
Vitamin-Delta
Vitamin-D-Service
Vitamin D – das Sonnenhormon
Vitamin D – digitale Nutrition